Den Garten im Winter nutzen

Der Garten wird im Winter vermutlich viel weniger genutzt als man das tatsächlich könnte. Vielleicht ist das einfach das Klischee welches gebrochen werden muss. Denn selbst im Winter kann im Garten vieles unternommen werden. Sei es Vorbereitungen für den Frühling, sei es Tätigkeiten die im Herbst liegen geblieben sind, oder ihn einfach nur genießen. Vielleicht braucht es ja nur ein Anstoß um die Motivation zu stimulieren. Sobald du damit anfängst, wird es selbst bei klirrender Kälte Spaß machen.

Es gibt eine Reihe von Aktivitäten die auch im Winter Sinn und Spass machen:

  1. Grillen und Feiern
  2. Feuerzangenbowle und Glühwein
  3. Pflanzen für die Überwinterung vorbereiten
  4. Gemüsebeete für den Frühling vorzubereiten
  5. Ordnung machen und Gartenwerkzeug putzen
  6. Gewächshaus reinigen und vorbereiten
  7. Wasserleitungen und -behälter vor Frost schützen
  8. Gartenteich für Frostzeiten vorbereiten
  9. Lagerobst und Lagergemüse überprüfen
  10. Obstbäume und Sträuche schneiden

Manche Punkte wirken so als seien sind offensichtlich. Aber wenn man genauer hinsieht, dann kommt es wirklich auf die Kleinigkeiten darauf an.

Grillen und Feiern

Grillen kann man auch im Winter. Selbst Feiern steht nichts im Wege. Eine Dicke Jacke, Handschuhe und Mütze und los geht die Gartenparty. Gute Winterschuhe sind besonders wichtig um sich keine Erkältung einzuholen.

Eine überdachte Terrasse schützt dich und deine Gäste nicht nur gegen Schnee und Regen sondern zusätzlich vor der Kälte. Wenn drei Seiten der Terrasse geschlossen sind, dann gibt es sogar kein Frost. Alternativ kann auch ein Zelt oder ein Pavillon aufgestellt werden. Es erfüllt den gleichen Zweck, ist allerdings etwas aufwendiger.

Ein zusätzliches offene Feuer wärmt und ist auch schön für die Augen. Ob Feuerschale, Heizstrahler oder sogar ein Gartenkamin bleibt dir und deinen Möglichkeiten überlassen. Für eine Feuerschale brauchst du in der Regel Holz, welches du auch aus dem Baumverschnitt nehmen kannst. Das gleiche gilt auch für den Gartenkamin. Eine weniger rustikalische Alternative, dafür einfacher in der Pflege sind Heizstrahler. Diese funktionieren in der Regel mit Gas. Feuer an, und nur noch Temperatur oder Feuerstärke einstellen.

Im Winter ist ein Kugelgrill sehr empfehlenswert. Der Deckel hält die Wärme besser und das Essen wird schneller und gleichmäßiger gegart. Am einfachsten ist ein Gasgrill welcher allerdings mit Propangas betrieben werden sollte um eine Verflüssigung des Gases bei niedrigen Temperaturen zu vermeiden.

Als Gerichte können jetzt auch Wintergerichte vorbereitet werden. Gefüllte Erdäpfel in Alufolie mit Grillstelze und als Nachspeise Bratapfel. Mmmm, sehr lecker.

Wichtig sind auch wärmende Getränke um die die Hände und den Körper warm zu halten. Und das ist übrigens die perfekte Überleitung zum nächsten Punkt.

Feuerzangenbowle und Glühwein

Wer noch nie eine Feuerzangenbowle oder einen Glühwein im Garten oder auf dem Balkon zubereitet hat, bei dem ist es höchste Zeit das selber zu tun. Feuerzangenbowle ist ein Brauch in der Winterzeit, insbesondere in der Advent- und Silvesterzeit. Wenn es draußen kalt ist und die weihnachtliche Stimmung anfängt dann ist ein Glühwein im Garten etwas ganz besonderes. Er wärmt nicht nur, er schmeckt bei den Temperaturen auch wunderbar. Zudem trägt er zur weihnachtlichen Stimmung bei.

Sicherlich gibt es ihn auf dem Weihnachtsmarkt, aber ihn selber im eigenen Garten zuzubereiten ist etwas ganz anders. Es muss auch nicht unbedingt mit Alkohol sein. Heutzutage muss auch immer auch ein alkoholfreier Wein dabei sein. Und selbstverständlich auch einen Kinderpunsch wenn die Kleinen dabei sind.

Dazu solltest du den Garten auch schön weihnachtlich dekorieren. Es gibt unendlich viele Ideen für winterliche Gartendekoration. Suche mal spaßeshalber auf Pinterest nach “Gartendekoration Winter”, die sind unglaublich toll. Am besten gefallen mir die Solar-Lichterketten, diese Rost-Pflanzschale oder die Edelrost-Engel.

Pflanzen für die Überwinterung vorbereiten

Nicht alle Pflanzen sind winterhart. Manche Terrassen- oder Balkon-Kübelpflanzen müssen vor Frost geschützt werden. Rosmarin und andere mediterranes Gewürz ebenfalls. Auch manche Ziergräser haben den Winterfrost nicht gerne. Diese müssen in geschützte Bereiche untergebracht werden. Eine Keller mit Tageslicht eignet sich sehr gut dafür. Auch Wintergärten sind ideal. In Gewächshäuser hingegen sollte hingegen vermieden werden dass in ganz kalte Nächte kein Frost an die Pflanzen kommt. Meistens müssen sie isoliert oder sogar beheizt werden.

Ziergräser wie zum Beispiel Pampasgras sollen gebunden werden um zu viel Feuchtigkeit an der Pflanze zu vermeiden. Diese könnten schimmeln.

Wenn noch Gemüse wie Brokkoli, Wirsing oder Grünkohl angebaut wird, sollten kleinere Pflanzen mit Vlies abgedeckt werden.

Gemüsebeete für den Frühling vorzubereiten

Ich habe mein eigenes Vorgehen wenn es um die Vorbereitung der Gemüsebeete für den Frühling geht. Ich versuche es mir da einfach zu halten, spare mir nicht nur Zeit dabei sondern es sieht auch ordentlich und gut aus.

Verwelkte Pflanzen und Sträuche schneide ich an der Wurzel ab. Ich lasse die Wurzel immer im Boden. Diese werden bis im Frühling dann zersetzt. Es besteht zwar eine gewisse Gefahr, Krankheiten der Pflanzen vom Vorjahr auf das Nachfolge-Pflanzen zu übertragen, doch diese ist relativ gering. Wenn eine Pflanze sehr krank ist dann wird sie gleich rausgerissen und mit Folgekulturen wird verhindert dass das gleiche Gemüse im zweiten Jahr an gleicher Stelle angebaut wird.

Wenn alle ausgedienten Pflanzen auf dem Kompost sind, verteile ich, ohne umgraben eine ca. 7cm dicke Schicht Kompost über alle Beete. Das Umgraben oder Ausreißen der Pflanzen verursacht “Wunden” im Boden die zunächst heilen müssen. Durch das Umgraben werden auch die schlafenden Unkraut-Keime an die Oberfläche befördert. Das führt zu mehr Unkraut. Also, lieber nicht umgraben, der Boden wird durch seine Bewohner die vom Kompost magisch angezogen werden über den Winter genug belüftet und zerkleinert.

Je nach Fläche ist natürlich viel Kompost notwendig. Dieser kann eigens im Garten angelegt oder von der Kompostieranlage gekauft werden. Ein Kubikmeter entspricht einem kleinen Hänger kostet zwischen 12-30€. Überschaubar!

Ordnung machen und Gartenwerkzeug putzen

Jetzt ist die Zeit um alles wieder in Ordnung zu bringen was in den wärmeren Jahreszeiten nicht geschafft wurde. Regale, Geräte, Sonnenschirme, … je nachdem was im Garten alles vorhanden ist. Reinigen und schön verstauen.

Die Gartengeräte müssen auch gereinigt, getrocknet und versorgt werden. Am besten mit Wasser und Bürste. Versuche da wo es geht chemische Reinigungsmittel zu vermeiden, der Garten wird es dir danken.

Gewächshaus reinigen und vorbereiten

Das Gewächshaus kann jetzt gereinigt werden. Kaputte Glas- oder Kunststoffscheiben kannst du ersetzen und alles für das Überwintern von Pflanzen oder Tiere vorzubereiten. Ebenfalls sollten Regale und Arbeitstische, sofern vorhanden gereinigt, repariert oder gebaut werden. Im Februar kann es dann mit dem Vorziehen von Pflänzchen losgehen.

Wer genug Platz hat kann auch sein Wurzelgemüse wie Möhren, Petersilie oder Sellerie in einem kleinen Erdloch hier lagern. Ebenfalls kann im Gewächshaus auch im Winter Gemüse wie Salat, Blumenkohl oder Brokkoli angebaut werden.

Wasserleitungen und -behälter vor Frost schützen

Nicht nur Pflanzen und Bäume müssen vor Frost geschützt werden, sondern auch die Wasserleitungen, Wasseruhren und Wasserbehälter. Andernfalls platzen sie und führen dann zu größeren Reparaturen. Da wo sich das Wasser geschlossen ist, bildet sich mit dem Einfrieren auch hoher Druck der sogar Metall zum reißen bringt.

Gartenteich für Frostzeiten vorbereiten

Ein Gartenteich darf niemals komplett zufrieren. Durch die Oberfläche wird Sauerstoff im Teich zugeführt und Gase können entweichen. Für Tiere und Pflanzen ist dieser Austausch lebenswichtig. Eine Eisschicht verhindert das und kann Schäden verursachen.

Selbst ein kleines Loch, am besten in der Mitte des Teiches kann das verhindern. Noch besser sind Eisfreihalter die es auch im Fachhandel zu kaufen gibt. Das Angebot reicht vom einfache Eisfreihalter aus Styropor bis hin zu Eisfreihalter mit regelbare Pumpen.

Wem das nicht reicht, der kann auch über eine Teichheizung nachdenken. Gerade bei Teiche mit einer Tiefe unter 70-80cm ist die Gefahr groß dass er komplett einfriert.

Übrigens halte Fische die kalte Jahreszeit im Wasser auch ohne Heizung und ohne Nahrung aus. Sie reduzieren alle Aktivitäten auf ein Minimum. Sie halten eine Art Winterschlaf. Doch ohne Sauerstoff können sie nicht lange überleben.

Lagerobst und Lagergemüse überprüfen

Wer Obst und Gemüse lagert, sollte immer wieder diese auf kaputte “Kameraden” prüfen. Das Gesunde Obst und Gemüse in unmittelbare Nähe geht dann schnell auch kaputt. Deshalb müssen diese immer sofort entfernt werden.

Das gleiche gilt auch für Gemüse welches in der Erde gelagert ist. Generell gilt: beim Einlagern darf es nicht gewaschen werden oder kaputt sein, sonst geht mehr kaputt.

Obstbäume und Sträuche schneiden

Bäume sollten für niedriger Temperatur und Sonnenschein mit einer Schutzfarbe gestrichen werden. Das Problem: Baumstämme werden immer von einer Seite durch die Sonne erwärmt, die Schattenseite bleibt allerdings gefroren. Das führt zur Bildung von Spannungen die die Rinde platzen lassen. Durch diese Wunden ist dann der Baum für Pilze und Bakterien anfällig.

Es ist ganz einfach: einen Eimer Weißanstrich-Paste gegen Frostschäden kaufen und die Bäume damit streichen.

Im Februar kann schon mit dem Schneiden der Obstbäume und Sträuche gestartet werden. Der März und sogar April ist ebenfalls OK, allerdings können bei zu früher Wärme die Bäume aus dem Winterschlaf schon erwacht sein. Damit wird nicht nur verhindert dass Äste durch die Last der Früchte brechen, sondern es wird auch der Neutrieb gefördert. Zusätzlich kommt noch dazu dass ungeschnittene Bäume zu dicht werden und befördern Pilzkrankheiten.

Das abgeschnittene Holz kann zum Feuermachen benutzt werden.

Ich hoffe dieser Bericht war ein guter Anstoß um den Garten auch im Winter gut zu nutzen 🙂

2 Kommentare

  1. Interessante Idee die Terrasse im Winter besser nutzbar zu machen, indem man sie von drei Seiten verschließt. Ich würde ebenfalls gerne meinen Garten im Winter besser nutzen. Das Terrassendach ist schonmal ein guter Anfang. Vielleicht werde ich mal eine Garten-Winter Party mit Lagerfeuer dort machen.

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