Das passende Gewächshaus

Wer gerne sein eigenes Gemüse anbaut und Wert auf Nachhaltigkeit legt, steht in Deutschland häufig vor einem Problem. Das hiesige Klima lässt es nämlich nicht zu, jedes Gemüse zu jeder Jahreszeit anzubauen oder zu ernten. Also greifen viele auf den Supermarkt um die Ecke zurück, wo das Gemüse oft Tausende Kilometer hinter sich gebracht hat, um bei uns in der Auslage zu landen. Ökologisch korrekt ist das nicht wirklich.

Abhilfe kann in vielen Fällen ein eigenes Gewächshaus schaffen.

Doch welche Arten von Gewächshäuser gibt es? Es gibt verschiedene Arten von Gewächshäuser die unterschiedlich Funktionen abdecken:

  • das Zimmer-Gewächshaus
  • das Tomatenhaus
  • das Anlehngewächshaus
  • das freistehende Gewächshaus
  • das Foliengewächshaus
  • der Folientunnel

In der Form unterscheiden sich Gewächshäuser in drei Kategorien:

  • Freistehend mit Satteldach
  • Tunnelform
  • Kugelform

Doch welche Funktionen decken Gewächshäuser ab? Und welches Gewächshaus eignet sich für welche Anforderungen?

Jedes Gewächshaus hat ihre Stärken

Das passende Gewächshaus
Das passende Gewächshaus

Auch wenn Gewächshäuser mehr oder weniger die gleichen Funktionen einnehmen, werden sie in Form und Art zum Teil wirklich speziell eingesetzt.

Ein Zimmergewächshaus zum Vorziehen kleiner Pflänzchen und sind gut auch zu lernzwecke mit Kindern gedacht. Ein Tomatendach schützt die Tomaten vor Nässe durch Regen. Dieser fördert in den Herbsttagen den Pilzbefall, insbesondere die Braunfäule.

Ein Anlehngewächshaus wird da eingesetzt wo für eine freistehendes Gewächshaus nicht genug Platz existiert.

Das freistehende Gewächshaus ist wohl das bekannteste Gewächshaus. Es bietet viel Platz für die Pflanzen und Arbeitsgeräte und wird überall da eingesetzt wo genug Platz existiert. Die kleine Schwester dazu ist das Foliengewächshaus und ist im Prinzip wie ein freistehendes Gewächshaus allerdings nicht aus Glas- oder Kunststoffplatten, sondern aus einer Kunststofffolie. Das Gestell ist nicht so robust wie beim freistehendem Gewächshaus, ist jedoch viel günstiger.

Schließlich haben wir den Folientunnel der eher für größere Flächen gedacht ist. Es gibt sowohl kleine nicht begehbare Folientunnels die Frühbeete abdecken als auch große begehbar Folientunnels welche ganze Beete schützen.

Was ist eigentlich ein Gewächshaus?

Unter einem Gewächshaus (auch Treibhaus genannt) versteht man eine lichtdurchlässige Konstruktion, in der Pflanzen in einem geschützten Bereich heranwachsen können. Das Dach, beziehungsweise die Seitenwände besteht entweder aus Glas- oder Kunststoffplatten. Günstige Gewächshäuser werden auch mit Folie gebaut.

Durch den sog. Glashauseffekt erhöht sich die Temperatur im Glashaus auch in kalten Tagen. Das bedeutet dass das Licht vom Glas durchgelassen wird den Boden und die Luft erwärmen, die entstandene Wärme jedoch nicht mehr so schnell rauskommen kann. Daher ist es in einem Gewächshaus bei geschlossenen Fenstern in der Regel auch deutlich wärmer als außerhalb.

Da man in einem Gewächshaus die Möglichkeit hat, die Temperatur oder die Bewässerung individuell anzupassen, können für die angebauten Pflanzen die perfekten Bedingungen geschaffen werden. So ist es zum Beispiel möglich exotische Pflanzen auch bei kühlerem Klima oder Sommergemüse ganzjährig anzubauen.

Warum ein Gewächshaus?

Ein Gewächshaus ist für all diejenigen gedacht, die gerne das ganze Jahr über ihr eigenes Gemüse oder Obst anbauen. Viele Gemüsesorten müssten im Winter immer eingeflogen werden, gäbe es keine Gewächshäuser in unseren Gefilden. Dieser Anbau senkt zum einen den Preis und ist zum anderen deutlich nachhaltiger.

Im Gewächshaus kann jedoch früh auch mit der Anzucht gestartet werden. So können Pflänzchen schon früh im Jahr ins Feld gepflanzt werden was eine frühere Ernte mit sich zieht. Die Pflanzen sind hier vor Wind, Regen, Hagel und Schnee geschützt.

Ein Gewächshaus kann im Winter auch als Stellplatz zum überwintern von Pflanzen genutzt werden. Bei schlechtem Wetter kann im Inneren, wenn genug Platz vorhanden ist auch gegärtnert werden.

Des Weiteren sind die Pflanzen in einem Gewächshaus viel besser gegen Pilze, Schnecken und Parasiten geschützt.

Gewächshäuser und ihre Eigenschaften

Für Gewächshäuser gibt es keine vorgegebene Form oder Größe. Das kann von einem kleinen Tomatenhaus bis hin zum baumhohen Glasbau gehen – theoretisch gibt es bei einem Gewächshaus kein Limit. Man kann es einfach halten (Form und Größe festlegen, Pflanzenkübel rein, fertig) oder mit allen Finessen ausstatten (automatisches Bewässerungssystem, etc.).

Die Konstruktionen bestehen meistens aus Holz oder Aluminium, die Scheiben aus Glas oder Plastik. Manche können als Fertigbausatz im Baumarkt gekauft und einfach auf dem Rasen aufgebaut werden, andere benötigen ein Fundament.

Die Größe richtet sich nach den Anforderungen, dem geplanten Standort und natürlich dem Geldbeutel. Geläufig ist eine Grundfläche von mind. 6-10 m². Diese Fläche gewährleistet eine durchgehend relativ konstante Temperatur. Die Seitenwände sollten so hoch sein, dass ein aufrechtes Stehen und Gehen im Gewächshaus möglich ist.

Folgende Fragen solltest du dir stellen, bevor du mit dem Kauf eines Gewächshauses loslegst:

  • Wo möchte ich das Glashaus aufbauen?
  • Wie groß soll es sein?
  • Was möchte ich ausgeben?
  • Benötige ich eine extra Baugenehmigung?
  • Welche Pflanzen möchte ich anbauen?
  • Möchte ich es das ganze Jahr über nutzen oder nur meine Pflanzen von Terrasse oder Balkon dort überwintern lassen?
  • Brauche ich einen Strom- oder Wasseranschluss?
  • Welche Möbel oder Beete möchte ich einstellen?

Wo möchte ich das Glashaus aufbauen?

Ein Gewächshaus sollte möglichst viel Sonne abbekommen. Es ist leichter, bei zu hoher Temperatur ein Fenster zu kippen, als es nachträglich zu erwärmen. Außerdem sollte es an einem windgeschützten Ort stehen. Plätze unter Bäumen oder in der Nähe von Hecken oder Mauern sind zu vermeiden, da bei Stürmen sonst Äste das Gewächshaus beschädigen könnten.

Wenn die Möglichkeit besteht, sollte das Gewächshaus unweit des eigenen Wohnhauses errichtet werden. Dadurch spart man sich lange Versorgungsleitungen für Strom oder Wasser (sofern man diese benötigt). Ideal ist eine Ausrichtung mit dem First in Ost-West-Richtung, da hier der Lichteinfall in das Gewächshaus am besten ist.

Wie groß soll ein Gewächshaus sein?

Entscheidend für die Antwort auf diese Frage sind folgende Punkte:

  • Was möchte ich anbauen?
  • Wie groß ist mein Grundstück?
  • Wie viel Geld möchte ich ausgeben?

Wenn man nur ein wenig Gemüse anbauen oder Blumen züchten will, genügt normalerweise ein Modell zwischen 3-8 m². Will man verschiedene Gemüsesorten das ganze Jahr zur Verfügung haben (Tomaten, Gurken, etc.) sollten es zwischen 10-12 m² sein. Wenn man außerdem noch weitere Zierpflanzen züchten, sollten es mind. 15 m² sein.

Außerdem sollte auch bedacht werden, welchen Mindestabstand man zwischen den einzelnen Pflanzen untereinander sowie zum Dach einhalten muss.

Und zu guter Letzt: wer zu klein plant, hat später keinen Spaß mit seinem Gewächshaus. Wenn man sich nicht mehr umdrehen kann, ohne sich den Kopf oder das Knie zu stoßen, verliert man schnell die Lust. Außerdem begünstigen zu enge Verhältnisse den Schädlings- oder Pilzbefall.

Welche Pflanzen möchte ich anbauen?

Nach dieser Frage richten sich nämlich Größe und Ausstattung. Wenn man auf dem Balkon oder der Terrasse viele Kübelpflanzen hat, die einen kalten Winter draußen nicht überstehen würden, hat nur zwei Möglichkeiten: die Pflanzen draußen sterben lassen oder sie dahin räumen, wo es wärmer ist.

Wem der Keller oder die Garage nicht ausreicht, kann dafür durchaus ein beheizbares Gewächshaus verwenden. Oleander und Co. sind nämlich teuer in der Anschaffung und eigentlich zu schade, nach einer Saison im Winter zu verenden. In einem Gewächshaus überstehen sie den Winter und können im nächsten Frühjahr neu blühen.

Möchte man Tomaten anbauen, eignet sich ein Gewächshaus hervorragend. Tomaten mögen weder direkte Sonneneinstrahlung, noch Regenwasser auf Blatt und Stiel. Grundsätzlich braucht man, wenn man nur Tomaten anbauen möchte, auch kein vollwertiges Gewächshaus – ein Foliengewächshaus oder eine sog. Tomatenhaube reichen völlig aus und sind günstiger in der Anschaffung.

Abgesehen von Tomaten lassen sich aber auch viele andere Gemüsesorten anbauen, sei es nur deshalb, um sie früher ernten zu können. In einem Gewächshaus findet das Gemüse ideale Wachstumsbedingungen und ist geschützt vor Umwelteinflüssen wie Hagel oder Sturm.

Auch vor Frost im Frühjahr (leider keine Seltenheit in unseren Gefilden) schützt ein Gewächshaus. Dadurch, dass früher geerntet werden kann, ergibt sich noch ein weiterer Vorteil: es kann auch mehrmals im Jahr geerntet werden.

Größeres Gewächshaus = Besser?

Nicht unbedingt, denn hier muss man abwägen. Kleine Gewächshäuser sind häufig nicht besonders effizient nutzbar. Bei größeren gibt es aber vieles zu bedenken:

  • Man benötigt ein Fundament
  • Man benötigt mehr Platz, der beim Garten verloren geht
  • Höhere Kosten (initial und Folgekosten für Strom, Heizung, etc.)
  • Höherer Pflegeaufwand
  • Schwierigerer Aufbau

Ist eine Baugenehmigung notwendig?

Kleine Gewächshäuser sind in der Regel genehmigungsfrei. In den meisten Landesbauordnungen errechnet man anhand der Größe des umbauten Raumes (also des Innenvolumens des Gebäudes in Kubikmeter), ob man eine Baugenehmigung benötigt, oder nicht. Manchmal spielt es auch eine Rolle, ob Wasser- oder Stromanschlüsse vorhanden sind.

Bei der zuständigen Gemeinde oder dem Bauamt sollte man sich schon vorher informieren. Genehmigungsverfahren können sich mitunter über viele Monate hinziehen.

Die verschiedene Arten von Gewächshäuser

Im Folgenden möchte ich ein bisschen auf die verschiedenen Arten von Gewächshäusern eingehen.

Zimmer-Gewächshaus / Mini-Gewächshaus

Ein Zimmer-Gewächshaus oder Mini-Gewächshaus ist ein sehr kleines Gewächshaus. Es eignet sich besonders, um Kräuter oder diverse Blumen anzubauen. Oft wird es auch dafür verwendet, Keimlinge zu züchten, um sie dann später in ein anderes Beet zu verpflanzen. Manche Mini-Gewächshäuser werden auch als Schauhäuser für Orchideen oder Kakteen genutzt.

Sie bestehen für gewöhnlich aus einer Konstruktion aus Holz mit Glas oder Kunststoff. Eingebaute kippbare Fenster sind zum durchlüften und verhindern eine Überhitzung im Inneren. Ideal zum überwachen der Temperatur ist ein Thermometer.

Solch kleine Gewächshäuser eignen sich auch für diejenigen, die überhaupt keinen eigenen Garten haben, da sie sehr platzsparend auch auf einem Balkon aufgebaut werden können. Hauptsache, das Gewächshaus steht an einem sonnigen, geschützten Platz.

Für Kinder sind diese Mini-Gewächshäuser auch besonders geeignet da sie überschaubar und in Reichweite sind. Kinder lieben kleine Sachen und schenken ihnen mehr Aufmerksamkeit. Alles was Mini ist wird sie faszinieren. Ob Mini-Blumen oder Mini-Gemüse (Paprika, Gurken, …) spielt keine Rolle, sie sehen wie die Pflanzen wachsen und lernen viel dabei.

Folientunnel für Frühbeete

Der Folientunnel ist eine Art Frühbeet. Er besteht aus Folie, die über ein gebogenes Gerüst gespannt ist. Da diese portabel sind können sie schnell auf- und abgebaut werden. Im Sommer können sie platzsparend verstaut werden.

Leider ist ein kleiner Folientunnel anfällig für Stürme, weshalb man bei der Konstruktion gut aufpassen sollte, dass alles fest sitzt.

Das Tomatenhaus

Ein Tomatenhaus ist kein Gewächshaus im eigentlichen Sinne, ich möchte es aber dennoch erwähnen, weil es ähnlich wie ein Gewächshaus zum Schutz der Pflanzen dient. Wie schon erwähnt, dürfen die meisten Tomatenpflanzen kein Regenwasser abbekommen und so immer trockene Blätter haben. Das beugt den Pilzbefall vor.

Tomatenhäuser sind im Grunde Foliengewächshäuser die Tomaten sowohl schützen als auch gleichzeitig dessen Wachstum fördern. Tomatenhäuser gibt es zwar auch in allen möglichen Varianten auch zum kaufen, können jedoch mit entsprechendem Material vom Baumarkt relativ schnell selber gebaut werden.

Das Anlehngewächshaus

Anlehngewächshäuser werden an bestehende Objekte angelehnt. Dadurch brauchen sie wenig Platz und sind geschützter als freistehende Gewächshäuser. Sie wirken eher unscheinbar und weniger wuchtig. Ein Anlehngewächshaus wird meistens mit der Hauswand verschraubt, was ihm eine enorm hohe Stabilität gibt. Selbst starke Stürme können diesen Konstruktionen kaum etwas anhaben.

Außerdem bieten sie eine sehr gute Isolierfähigkeit. Eine stabile Konstruktion aus Polycarbonatplatten ermöglicht das Einfangen des Lichtes und der Wärme effektiv im Inneren. Da eine Seite des Gewächshauses die Hauswand selber, ist ein Anlehngewächshaus sehr effizient. Diese gibt keine Wärme ab, im Gegenteil sie erwärmt sich durch den Treibhauseffekt wenn die Sonne darauf scheint.

Ein kleiner Wermutstropfen: man braucht eine freie Haus- oder Garagenwand die dafür geeignet ist. Der wichtigste Aspekt ist die Position. Genau wie bei der Planung einer Terrasse, ist die Position, beziehungsweise die Richtung entscheidend.

Eine Ausrichtung nach Süden sollte unbedingt eingehalten werden, um möglichst viel Licht einfangen zu können. Anders als bei einem freistehendem Gewächshaus bekommt ein Anlehngewächshaus nicht von allen Seiten Licht.

Dafür punktet es beim Preis wieder: geringer Materialaufwand, kompakte Größe – alles Punkte, die ein Anlehngewächshaus zu den günstigeren Gewächshäusern machen.

Das freistehende Gewächshaus

Die bekannteste Art ist wohl das freistehendes Gewächshaus. Wie der Name schon sagt, werden diese Gewächshäuser freistehend aufgebaut, etwa im Garten. Hier gibt es eine enorme Vielfalt an Größen, Formen und sogar Farben, vom individuell angefertigten Einzelstück bis hin zum fertigen Bausatz. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten die gleichen wie beim Anlehngewächshaus, plus vieler mehr.

So ist ein freistehendes Gewächshaus begehbar und kann je nach Größe mit Arbeitstischen ausgestattet werden, die Arbeiten wie umtopfen oder pflanzen erleichtert. Das klassische freistehende Gewächshaus ist das Satteldach.

Gewächshäuser isolieren durch ihre Konstruktion aus Polycarbonat Steg- oder Hohlkammerplatten, isolieren freistehende Gewächshäuser sehr gut. Der Rahmen aus Aluminium oder Edelstahl muss fest mit dem Fundament verbunden werden, um auch bei Wind eine hohe Stabilität zu gewährleisten. Es ist zudem ratsam, einen Standort zu wählen, der windgeschützt liegt.

Diese Gewächshäuser können das ganze Jahr über genutzt werden. Im Winter als Quartier für kälteempfindliche Pflanzen, ab dem Frühjahr dann zum Anbau von Gemüse oder zur Zucht von Blumen. Durch das seitlich einfallende Licht, wärmen sich Gewächshäuser sehr gut und effizient wenn auch die Position stimmt.

In der Nähe eines größeren Baumes steht das Gewächshaus im Schatten und ist zusätzlich von herabstürzende Äste gefährdet. Ideal steht so ein Gewächshaus frei um vor allem in der kälteren Tagen optimal mit Licht versorgt zu werden. Wird es im Sommer dann zu warm, können Fenster und Tür offen bleiben um eine wichtige Durchlüftung zu ermöglichen.

Etwas sauer aufstoßen könnte einem der Preis. Durch die relativ aufwändige Bauweise und getrieben von der Größe und dem damit benötigten Material, kann so eine Anschaffung ganz schön ins Geld gehen. Freistehende Gewächshäuser sind nämlich mit Abstand am teuersten.

Es gibt auf dem Markt eine große Anzahl an günstigen Aluminium-Kunststoff Gewächshäuser, doch diese haben den Nachteil dass sie nicht stabil genug sind. Zwar werden sie nicht vom Wind geweht wenn sie im Boden verankert werden, sind aber nicht sehr stabil.

Das Foliengewächshaus

Foliengewächshäuser sind die mit Abstand günstigsten Gewächshäuser. Für ein Foliengewächshaus mit einer Fläche von 4,5 x 3 m und einer Höhe von ca. 2 m bezahlt man nur etwas über 100€. Sie bieten eine hohe Flexibilität, lassen sich also zügig auf- und wieder abbauen. So kann man schnell den Standort verändern, wenn es denn notwendig wird (etwa, weil der Lichteinfall je nach Jahreszeit an der einen Stelle besser ist als an der anderen).

Im Winter sollte man es komplett abbauen und trocken lagern, etwa in einem Gartenhaus. Das Material ist nicht darauf ausgelegt, den kompletten Winter draußen gelassen zu werden und nimmt mit großer Wahrscheinlichkeit Schaden.

Da Folien aus Polyethylen verwendet werden und keine Glas- oder Kunststoff Fenster, sind Foliengewächshäuser etwas anfälliger für Schäden durch stärkere Winde oder Sturm. Dafür sind sie aber relativ unempfindlich gegen Hagel :).

Foliengewächshäuser sind relativ einfach zu reparieren. Ersatzteile sind dafür wieder sehr günstig zu haben und auch ohne übermäßig viel handwerkliches Geschick zu montieren.

Natürlich leidet bei den verwendeten Materialien die Isolierfähigkeit. Eine Folie kann nie den gleichen Effekt erzielen wie z.B. Hohlkammerplatten. Eine Abdichtung ist wegen eines fehlenden Fundaments ebenfalls schwierig. Gleichzeitig erhöht dieses die Chance für Schädlinge.

Für eine Beheizung ist ein Foliengewächshaus auch nur bedingt geeignet. Durch das kaum isolierende Material bläst man die warme Luft buchstäblich zum Fenster raus.

Folientunnel

Folientunnels sind sehr beliebt wenn es geht größeren teils längliche Flächen zu schützen. Sie werden oft über die Beete aufgebaut und sehr angenehm wenn sie von der Höhe begehbar sind.

Sie schützen die Pflanzen vor allem vor leichtem Frost und verlängern die Anbauzeit. Das tun sie sowohl nach vorne in der frühen Frühlingstagen als auch nach hinten in den späten Herbsttagen.

Wunder braucht man aber hierbei nicht zu erwarten: die Folie isoliert nicht wirklich gut. Bei Sonneneinstrahlung erhöht sich die Temperatur innerhalb des Tunnels und liegt damit einige Grad über der Außentemperatur. Bei trüber Witterung und kalten Temperaturen funktioniert dieses Konzept folglich nicht mehr.

Eine Beheizung ist ähnlich wie beim Foliengewächshaus nicht sinnvoll.

Ein Folientunnel bietet zudem Schutz vor Nässe, was eine Ausbreitung von Krankheiten verhindert. Je nach Größe ist ein Folientunnel auch mobil und kann leicht von A nach B transportiert werden.

Fazit: eine günstige Alternative mit eingeschränkten Funktionen.

Formen von Gewächshäuser

Freistehend mit Satteldach

Satteldächer sind sehr bekannt und sehen aus wie ein kleines Haus aus Glas. Sie werden meistens auf ein Fundament auf welches es befestigt wird. Gewächshäuser mit Satteldach sind optimal

Tunnelform

Ein Tunnel hat eine einfache Konstruktion aus gebogenen Stangen mit einer Folie überzogen. Diese werden möglichst fest im Boden verankert um zu vermeiden dass sie bei Sturm wegfliegen. Ein Tunnel ist relativ leicht zu bauen und flexibel. Da er nicht besonders robust ist, muss er im Winter angebaut werden.

Kugelform

Ein Gewächshaus in Kugelform ähnelt ein bisschen einem Iglu. Statt Eis wird hier eine Holz oder Metallkonstruktion in Form einer Kugel mit Folie überzogen. Dabei wird nur in den seltesten Fällen eine komplette Folie genutzt, sondern es werden einzelne Teile samt Folie konstruiert und dann erst zu einem Ganzen zusammengebaut.

Bei Gewächshäuser in Kugelform müssen Beete, Tische, Regale in einem Kreis gebaut werden. Dieses schränkt nicht nur die Auswahl ein, sie bringt auch Herausforderung beim Pflanzen mit. Aber Kugel-Gewächshäuser sind sehr schön anzuschauen und können einen Blickfang im Garten sein.

Materialien für Gewächshäuser

Das Fundament

Ein Gewächshaus benötigt ebenso wie viele Gartenhäuschen ein Fundament. Wie genau man dabei vorgeht, hängt von der Größe des Gewächshauses und von den eigenen technischen Fähigkeiten ab.

Die einfachste Methode sind Querleisten aus Holz. Diese werden an die Füße der Pfähle geschraubt und irgendwie auf dem Boden beschwert. Holz hat jedoch den Nachteil dass es mit der Zeit kaputt geht und erneuert werden muss.

Für mehr Stabilität sorgt ein Fundament aus Beton. Dabei muss man genau arbeiten, damit das Rahmenprofil auf dem Fundament entspannt aufliegt, da sonst die ganze Konstruktion unter Spannung steht und sich Risse bilden können. Sollte das Fundament dennoch uneben werden, sieht man häufig, dass Ziegelmauern auf dem Fundament errichtet werden, um diese Unebenheiten auszugleichen.

Das hat auch den schönen Nebeneffekt, dass das ganze Gewächshaus etwas erhöht steht.

Um das Gewächshaus auch im Winter nutzen zu können, ist es ratsam, das Fundament auch gleich zu isolieren, etwa mit Styrodurplatten. Dadurch entweicht weniger Wärme über den Boden.

Die Struktur

Für das Gestell verwendet man entweder Holz oder Aluminium. Holz ist kostengünstig und leicht zu verarbeiten. Dafür ist Aluminium haltbarer und weniger pflegeintensiv.

Bei Holz ist darauf zu achten, dass es wetterbeständig ist (z.B. Red Cedar oder Teak). Aufgrund des feuchtwarmen Klimas in einem Gewächshaus zersetzen sich andere Holzarten sehr schnell.

Aluminium punktet generell mit einer sehr langen Haltbarkeit. Durch die Reaktion des Aluminiums mit Sauerstoff entwickelt das Metall die sog. Patina. Das ist eine dunkelgraue Schicht auf der Oberfläche, die als Schutz vor Korrosion dient.

Die Eindeckung

Bei der Abdeckung hat man die Wahl zwischen Glas und Kunststoff. Glas lässt am meisten Licht in das Gewächshaus, ist allerdings sehr anfällig für Schäden (etwa durch Hagel). Man sollte darauf achten, kein sog. Blankglas zu verwenden, sondern stattdessen auf Glas mit einer raueren Oberfläche setzen, da dort das Licht besser gestreut wird.

Die Frage, ob man Einfachglas oder Doppelglas verwenden soll, kann man leicht beantworten: muss das Gewächshaus zusätzlich beheizt werden, sollte gut isolierendes Doppelglas verwendet werden. Einfachglas macht nur da Sinn, wo nicht geheizt wird, weil der Energieverlust sonst zu groß ist.

Kunststofffenster mit Acrylglas haben eine ähnlich hohe Lichtdurchlässigkeit und filtert UV-Licht heraus. Damit schonen sie die Pflanzen vor Verbrennungen. Sie sind jedoch empfindlicher für Kratzer und preislich teurer als Glasfenster.

Stegplatten aus Polycarbonat hingegen sind günstiger. Die Lichtdurchlässigkeit ist schlechter als bei Glas und lässt auch mit der Zeit nach. Wer aber eine Lösung für wenige Jahre sucht und nicht so viel Geld ausgeben möchte, wäre auch damit gut beraten.

Günstiger fährt man nur noch mit Folie. Wählt man eine halbwegs feste Folie, hat man bis zu fünf Jahre Zeit, ehe das Material zu verschlissen ist, als dass man es weiterhin nutzen könnte. In der Zwischenzeit lassen sich Risse selbst kleben und man spart dadurch auch an Ersatzteilen. Die Lichtdurchlässigkeit ist von allen genannten Materialien am schlechtesten und auch Schäden durch Stürme sind am wahrscheinlichsten.

Tipp: nach einer Folie mit dem Prädikat „Antidust“ suchen. Das bedeutet, dass sich kaum Staub oder Schmutz auf der Folie ansammeln kann, was die Lichtdurchlässigkeit beeinflusst. Auch eine hohe UV-Beständigkeit sollte Voraussetzung sein.

Ausstattung von Gewächshäuser

Je nachdem, wofür man sein Gewächshaus nutzen möchte, kann man auf die unterschiedlichsten Ausstattungen zurückgreifen. Abhängig von der Größe kann man zwischen vielen Möglichkeiten wählen:

Wege im Gewächshaus

Wege ermöglichen es, das Gewächshaus zu betreten, ohne versehentlich ein Beet zu betreten. Am besten verwendet man dafür Beton- oder Steinplatten. Holz wird schnell morsch oder rutschig.

Die Beleuchtung im Gewächshaus

Manche Pflanzen benötigen spezielle Beleuchtung. Dafür gibt es spezielle Pflanzenleuchten, die das Wachstum der Pflanzen fördern. Wer auch nach Einbruch der Dunkelheit noch in seinem Gewächshaus arbeiten möchte, sollte auch für sich selbst Lampen anbringen.

Beete im Gewächshaus

Klassisch werden die Beete ganz normal ebenerdig angelegt. Zuminstest für hohe Pflanzen wie Tomaten macht das Sinn. Für eine Rückenschonende Arbeit können auch Hochbeete angelegt werden. Alternativ setzt man den Weg tiefer durch Graben.

Ablageflächen im Gewächshaus

Hängeborde sind besonders in größeren Gewächshäusern praktisch. Sie nehmen keinen Platz am Boden weg, sondern werden an den Wänden oder dem Dach befestigt. Gut geeignet für Hängepflanzen oder Saatschalen.

Gleichzeitig haben sie die Ablage aus Gitter oder Glas um genug Licht auch auf dem Boden fallen zu lassen. Dieses ist wichtig sowohl für die Pflanzen die auf dem Boden wachsen, als auch für den Boden selber um das Gewächshaus zu erwärmen.

Es müssen aber nicht immer schicke teure Hängeboards sein, eine selbstgebaute Holzkonstruktion erfüllt auch ihren Zweck. Wichtig ist dass sie nicht allzu viel Schatten macht.

Arbeitstische

Je nach Platz ist es ratsam, Tische im Gewächshaus aufzustellen. Sie erleichtern das Arbeiten (etwa ein- oder umtopfen) und können als Ablage für Gartenwerkzeuge etc. genutzt werden. Sie sollten stabil stehen und tief genug sein, dass nicht alles vorne oder hinten überfällt. 80-100 cm Tiefe sind ein guter Wert, aber das hängt sehr vom individuellen Geschmack und vom verfügbaren Platz ab.

Arbeitstische im Gewächshaus sind für kalte oder verregnete Tage ein Segen. An diesen Tagen kann dann in einer trockenen und einigermaßen warmer Umgebung pflanzen, pikieren, umtopfen oder ander Tätigkeiten angenehm verrichten. Eine wasserfeste Ablage ist bei Arbeitstischen wichtig um schnell gereinigt werden zu können.

Tische sind auch ideale Abstellflächen für Aussaatschalen, Arbeitswannen, Anzuchterde oder sonstiges. Ein ordentliches angenehmes Arbeiten ist sehr wichtig für Rücken aber auch für den Kopf (Motivation)

Pflanzenkulturtische können über Beete gestellt werden und schaffen zusätzliche Stellflächen zwischen Beeten am Boden und Hängeregalen. Sie haben einen luft- und wasserdurchlässiges Gitter, damit die Pflanzen gut zu wachsen können.

Arbeitswannen aus Kunststoff können verwendet werden, um z.B. Erde zu lagern.

Schattierung für das Gewächshaus

Je nach Pflanze kann es nötig sein, dass ein Gewächshaus auch einen schattigen Teil braucht. Hier hilft spezielles Schattiergewebe oder Rollos.

Mess- und Regelgeräte

Abhängig von der Ausstattung des Gewächshauses braucht man Regelgeräte für die Temperatur oder die Luftfeuchtigkeit, für die Belüftung und die Beleuchtung. Manche Pflanzen reagieren sehr empfindlich darauf, wenn die Rahmenbedingungen für einen bestimmten Zeitraum nicht mehr passen.

Pflege und Reinigung eines Gewächshauses

Erhöhte Luftfeuchtigkeit und Wärme wirken nicht nur für Pflanzen fördernd, sondern auch für Schimmelpilze oder Keime. Mindestens einmal im Jahr sollte man eine gründliche Reinigung seines Gewächshauses durchführen.

Zum einen, um Schädlingen oder Keimen vorzubeugen, zum anderen, um die Bedingungen im Gewächshaus konstant halten zu können (Stichwort Lichteinfall bei verschmutzten Scheiben). Einfaches Lüften reicht auch häufig nicht aus, um der Bildung von Ablagerungen entgegenzuwirken.

Ein guter Zeitpunkt ist die Zeit nach der Ernte im Herbst oder noch vor der Saat im Frühjahr.

Reinigung von kleinen Gewächshäusern

Mini-Gewächshäuser stellen oft kein großes Problem dar. Anheben, mit dem Schwamm drüber gehen, mit einem Schlauch abspritzen, fertig.

Reinigung von größeren Gewächshäusern

Begehbare Gewächshäuser sind dann schon eine andere Hausnummer. Pflanzen, die auch in der nächsten Saison wiederverwendet werden könne, sollten während der Reinigung nach draußen gebracht werden, damit sie keinen Schaden nehmen oder im Weg umgehen. Ausgediente Pflanzen können in diesem Zuge gleich entsorgt werden.

Für die Metallteile kann man eine Metallpolitur verwenden, die zugleich das Material gegen Korrosion und Rost schützt. Schimmel oder Moos mit einem Messer oder einem anderen spitzen Gegenstand entfernen. Gummiisolierungen an Fenstern können mit der Zeit spröde werden. Um sie nicht so häufig auswechseln zu müssen, kann man mit Pflegemitteln wie Glycerin oder Silikon die Lebensdauer verlängern.

Auch Scharniere von Türen oder Fenstern sollten regelmäßig geölt werden, um nicht zu rosten. Holzprofile behandelt man am besten mit Lasuren und Ölen gegen Fäulnis oder Witterungsschäden.

Die Scheiben reinigt man zum Schluss. Für sie verwendet man einen Scheibenreiniger, idealerweise abbaubar. Je nach Höhe benötigt man eine Leiter oder einen Stab, um die Scheiben auf dem Dach zu erreichen.

Wichtig: die Reinigung immer im Inneren beginnen und die Außenseite erst zum Schluss machen. Für die Außenreinigung von Glas- und Kunststofffenstern kann man einen Hochdruckreiniger verwenden, sofern man etwas Abstand hält und die empfindlichen Teile nicht überstrapaziert.

Tische, Hochbeete und Töpfe dürfen bei einer Reinigung auch nicht vergessen werden. Hochbeete und Töpfe werden idealerweise komplett geleert, auch wenn dann der Aufwand natürlich viel größer wird.

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